Der Granitblock

Am Samstagnachmittag, den 10.12.1938 sitzen in einem Wattner Gasthaus nach einer Taufe noch ein paar Gäste beisammen. Das Gespräch dreht sich bald um den Wattner Priester Jakob Gapp, der zu Besuch im Dorf weilt. Begleitet vom Kaplan kommt Pater Gapp, um mit seinen Bekannten etwas zu „hoangasten“. Da der Ordensgeistliche mit seiner Meinung über die Regierung nicht hinterm Berg hält, kommt es zur Konfrontation mit den im Gasthaus anwesenden Parteigenossen. Weil sie mithören, dass der Pater den morgigen Adventgottesdienst abhält, beschließen sie eine Störaktion während des Gottesdienstes.
Am darauffolgenden Sonntag, vor der Laurentiuskirche: Es kommt zu Streitereien zwischen den Störungswilligen und den Kirchenbesuchern. Die Predigt, deren Worte nach außen dringen, lässt die Gespräche verstummen. Für die Genossen fallen dabei ungeheuerliche Worte. Die Messe endet in einem Tumult und Pater Gapp begibt sich erneut auf die Flucht.
Der dritte Akt beginnt mit der Einvernahme des Tiroler Priesters durch Reg.-Rat Neuhaus in Berlin. Im Herbst 1942 ins besetzte Frankreich gelockt, war der Geistliche in der Zwischenzeit verhaftet worden. Er wird dem Volksgerichtshof in Berlin überstellt und im 2. Bild durch den Reichsgerichtspräsidenten Dr. Roland Freisler wegen Landesverrates zum Tag verurteilt.
Kurz vor seiner Hinrichtung durch das Fallbeil erleben wir Pater Jakob Gapp im 3. Bild. Er verfasst seine beiden letzten Briefe, verliest das Schreiben an seine Verwandten in Wattens und geht am Freitag, den 13.August 1943 „ruhig und gefasst“ zum Schafott.
„Er ließ sich ohne Wiederstreben auf das Fallbeilgerät legen, worauf der Scharfrichter die Enthauptung vornahm.“ Die Vollstreckung dauerte von der Vorführung bis zur Vollzugsmeldung 9 Sekunden.
Am 24. November 1996 wurde Pater Jakob Gapp durch den Heiligen Vater seliggesprochen.